Masken-Geschäft hilft Emsbürener Firma – und Ukraine-Hilfsprojekt
10.000 Mund-Nasen-Schutze fürs DRK
Emsbüren. Masken haben nicht nur Mitarbeiter der Firma Schmidt aus Emsbüren geschützt, sondern auch das Unternehmen wirtschaftlich in der Corona-Krise gestützt. Der Handel mit den Masken ebbt nun ab – und davon profitiert unter anderem das DRK und damit ein Hilfsprojekt in der Ukraine.
Bereits vor rund einem Monat hatte der Geschäftsführer des Kunststoffteile-Zulieferers Schmidt, Carsten Czilwa, anlässlich einer Masken-Spende an die Gemeinde Emsbüren erklärt, dass der Handel mit Schutzmasken seinem Unternehmen helfe, die Verluste im Kerngeschäft durch die Pandemie ein Stück weit auszugleichen. Die Firma war früh in den Import der Masken aus China eingestiegen, denn sie hatte die Auswirkungen von Corona schon sehr früh zu spüren bekommen: Die eigene Produktion von Kunststoffteilen in China stand still.Einstieg in den Masken-ImportMit Hilfe der chinesischen Mitarbeiter waren schnell Kontakte aufgebaut worden, um zertifizierte Schutzmasken aller Art zu importieren. Die abgesetzte Stückzahl ging in die Hunderttausende, berichtete Czilwa. Zu den Kunden in Deutschland gehörten unter anderem Ärztevereinigungen oder Landkreise wie das Emsland. Dass Schutzmasken schwer zu bekommen seien, wie es Ende April und Anfang Mai noch vielerorten zu vernehmen war, konnte Czilwa nicht bestätigen.Sättigung erreicht?Mittlerweile sieht der Geschäftsführer eine Sättigung im „Schutzmasken-Markt“: Seit der ersten Mai-Hälfte sei die Bevorratung weitgehend abgeschlossen. Das sei auch am Fallen der Maske-Preise – die zeitweise in nicht zu ahnende Höhen geschossen waren – zu erkennen.
Czilwa sagt:„Inzwischen sind viele Masken auf dem Markt.“In das Masken-Geschäft einzusteigen, stuft er als richtige Entscheidung ein: Durch den Handel damit liege man aktuell 20 Prozent über dem Vorjahresniveau des Kerngeschäftes, das aufgrund der Pandemie-Einschränkungen ja rückläufig sei. „Das hilft, die Krise zu überstehen“, meint er. Zudem habe die Firma antizyklisch handeln können: Während sich im verarbeitenden Bereich Insolvenzen aneinander reihen würden, habe das Unternehmen Schmidt in eine neue CNC-Maschine und ein Fünf-Achsen-Bearbeitungszentrum, mit dem 3D-Formen erstellt werden, investieren können.Abverkauf und SpendenWegen der Sättigung des Masken-Marktes, wolle die Firma Schmidt aber zunächst einmal nur die restlichen Bestände abverkaufen – oder eben spenden: Dieser Tage wolle man noch einmal jeweils 20.000 Masken an die Landkreise Grafschaft Bentheim und Osnabrück übergeben. Und über 10.000 zertifizierte, dreilagige Mund-Nasen-Schutze durfte sich nunmehr auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Elbergen freuen.Der Hilfstransport der Ukrainefahrer im Jahr 2019.
Der Vorsitzende der DRK-Ortsgruppe, Heinz Humbert, hatte die Masken-Spende bei der Firma Schmidt dankend in Empfang genommen. Und er erklärte, dass die Masken nicht in Deutschland bleiben werden. Denn das DRK engagiert sich mit dem Freundeskreis der Ukrainefahrer für Projekte in dem Dorf Juskivzi und der Stadt Lanivtsi. Dort werden ein Krankenhaus, zwei Sozialstationen und eine Schule betrieben.Dorthin sollen die Masken gehen. Doch auf eine persönliche Überbringung, wie es die Ukrainefahrer in den vergangenen Jahrzehnten stets hielten und Lastwagen voller Hilfsgüter in die Ukraine brachten, muss in diesem Jahr verzichtet werden. „Am vergangenen Donnerstag wären wir eigentlich losgefahren“, berichtet Humbert. „Doch das geht nicht, wir kommen derzeit nicht über die Grenze.“Deshalb sollen die Masken bald nach Juskivzi und Lanivtsi auf normalem Wege gesandt werden – auf das sie dort gute Dienste tun. Autor: Mike Röser, LT 10.06.2020